Die Vorzeichen für einen großen Fußballnachmittag in Tauscha standen gut. Bestes Wetter und eine Aussicht auf das anschließende heimische Oktoberfest machten Lust auf das Pokalachtelfinale gegen den zweitplatzierten der KOL Meißen, die SG Kreinitz.

Mit zahlreichen Ausfällen hatte das Team von Trainer Schulze zu kämpfen. Gerade in der Offensive konnte nicht aus den Vollen geschöpft werden. Unter Anderem fehlte Topscorer Peter Hoffmann, genauso wie der langzeitverletzte Alexander Voigt. Kurz vor Spielbeginn musste der, in letzter Zeit stark aufspielende, Patrick Feige ebenfalls verletzungsbedingt absagen. Dafür war endlich wieder David Henkel dabei. Der nun auswärtig studierende Edeltechniker konnte sich auch direkt wieder in die Torschützenliste eintragen. Aber der Reihe nach.

Gehen wir ins Spiel und kommen direkt zum ersten Eckball der Partie. In der 8ten Minute war es Paul Hoyer der eine scharfe Ecke auf den zweiten Pfosten zog und damit Fred Kühne die Möglichkeit gab, das 1:0 für die Tauschaer zu erzielen. Das Tor passte zum Spielverlauf und belohnte damit die stark eingestellte Heimmannschaft. Doch sollte man nun davon ausgehen, dass dieses Tor Sicherheit gibt, lag man falsch. Der bis zur 20ten Minute mutig flachgespielte Ball wurde nun meist lang geschlagen. Die Folge waren verlorene Zweikämpfe in der Offensive und das Jagen des Balles im gegnerischen Aufbauspiel.

Die Halbzeitansprache legte den Finger in die Wunde und sollte das nötige Selbstbewusstsein zurückgeben. Frisch aus der Kabine gekommen, sorgte jedoch der Unparteiische für den 1:1 Ausgleich. Der Kreinitzer Stürmer, welcher bereits abgeschlossen hatte, schrie plötzlich laut auf. Zuschauer und Spieler gingen wohl davon aus, dass er sich über seinen misslungenen Schussversuch ärgerte und schauten nicht schlecht als der Schiedsrichter aus weiter Entfernung plötzlich auf den Punkt zeigte. Lars Kögler war es egal. Er blieb cool und schickte den Tauschaer Hüter in die falsche Ecke.

Das Spiel plätscherte nun vor sich hin. Zahlreiche Fouls unterbrachen immer wieder die Partie. Wohl kaum eine Minute verging ohne Beleidigungen der Kreinitzer Spieler auf dem Feld. „Du Haufen“ oder „Du Pfirsich“ sind in dem nah bei Riesa liegenden Dorf wohl normale Höflichkeitsformen. Auch die Mütter der Tauscher Spieler wurden immer wieder freundlich angesprochen.
In der 61. Spielminute dann der Doppelwechsel für Tauscha. Ruben Lucchesi und David Henkel kamen für Benjamin Arndt und Karl Rößner auf das Spielfeld. Damit kam auch nochmal neuer Schwung in die Partie. Nach dem verdienten Platzverweis für den kaum noch auffälligen, gegnerischen Kapitän, Rene Kögler bekamen die Tauschaer Spieler wieder mehr Selbstvertrauen, das Spiel für sich entscheiden zu können. Anders lässt sich der Spielzug in der 84. Minute nicht erklären. Mit einer temporeichen Seitenverlagerung auf Ulrich Gründlich, einem perfekt getimten Steckpass auf Michael Klotzsch, einer straffen Hereingabe auf David Henkel und einem Abschluss mit der Hacke im Jamal Musiala Stil zeigte man, was eigentlich in dem Team steckt. 
Das Spiel war vorbei, die Gedanken vielleicht schon in der Kabine, bevor es wieder der Schiedsrichter war, der dem Spiel erneut seinen Stempel aufzudrücken vermochte. Fred Bewilogua wurde vom gegnerischen Stürmer deutlich mit den Armen zu Boden gedrückt. Die Entscheidung auf Offensivfoul wäre die Richtige gewesen, so gab es wieder zur Verwirrung aller einen Elfmeter für Kreinitz nach einem Handspiel. Wieder war es Lars Kögler, der sich nicht zwei Mal bitten ließ. Da bei gegnerischen Fehlentscheidungen ein rebellischer Gang in die Kabine keine Option für uns ist, ging es in die Verlängerung. Da es auch hier keine Entscheidung gab und der Schiedsrichter keine Möglichkeit hatte, einen dritten Elfmeter für die Gastmannschaft zu geben, musste die Lotterie entscheiden. Am Ende übernahmen Spieler die Verantwortung, welche bei voller Besetzung wohl nicht den Gang zum Elfmeter Punkt hätten antreten müssen. Stark dass sie es dennoch getan haben.
Was bleibt? Das Team hat viel Lehrgeld bezahlt, aber auch viel mitgenommen. Vor allem mehr Cleverness in den letzten Minuten hätte die Partie wohl nach 90 Minuten enden lassen. Fakt ist, ein junges Team, unterliegt unglücklich in einer vom Schiedsrichter stark beeinflussten Partie und reist mit einer Menge Wut im Bauch am kommenden Wochenende zum Auswärtsspiel zur SG Kreinitz.